Ende 2016 wurde Polkadot ins Leben gerufen – heute ist der zugehörige Coin DOT längst in den Top 10 der Kryptowährungen etabliert. Was aber ist die Idee hinter dem Projekt, das von dem Ethereum Co-Founder Gavin Wood konzipiert wurde? Und welches Potential hat das Konzept? Dies und mehr erfährst du im folgenden Artikel.
Was ist Polkadot?
Polkadot ist eine Blockchain-Plattform, die 2016 von dem Ethereum Mitbegründer Gavin Wood ins Leben gerufen wurde. Das Projekt wird heute maßgeblich von der in der Schweiz ansässigen web3 foundation vorangetrieben, die ebenfalls von Gavin Wood gegründet wurde.
Nachdem das Whitepaper Ende 2016 veröffentlicht wurde, ging Polkadot rund 1 Jahr später, im Oktober 2017, erstmals in den öffentlichen Handel. Im Initial Coin Offering (ICO) erzielte das Projekt innerhalb kürzester Zeit Einnahmen in Höhe von mehr $ 140 Mio.
Die Vision: Ein dezentralisiertes Web
Die Vision von Polkadot ist klar definiert: Ziel ist es, nicht mehr und nicht weniger als ein vollkommen dezentralisiertes Web zu schaffen, das ausschließlich von den Usern kontrolliert wird. Das klingt erst einmal gar nicht schlecht — aber mit ähnlichen Visionen sind in der Vergangenheit auch bereits andere Blockchain-Konzepte an den Start gegangen. Die Frage ist also: Wie unterscheidet sich Polkadot hier von anderen Projekten? Aufschluss darüber bietet die Architektur, wie sie im Whitepaper beschrieben ist.
Hürden von Blockchains überwinden
Im Whitepaper wird Polkadot als ein Multichain-Framework beschrieben. Und damit wird gleichzeitig ein zentrales Problem und eine technologische Hürde im Kryptobereich adressiert:
Die fehlende Interoperabilität von Blockchains.
Denn viele Blockchains sind zwar auf einen speziellen Use Case hin konzipiert, sind aber gleichzeitig isoliert und nicht mit anderen Blockchains verknüpft.
Dies hat auch Folgen in Hinblick auf die Skalierbarkeit: Jede einzelne Blockchain kann nur eine bestimmte Menge an Transaktionen durchführen. Je größer die Adaption, desto mehr Transaktionen fallen auch an – und desto länger brauchen diese und desto höher fallen die Transaktionsgebühren aus. Ein Beispiel dafür ist Ethereum: Hier lagen Transaktionsgebühren bzw. Gas Fees in Hochzeiten in diesem Jahr bereits im dreistelligen Dollar-Bereich.
Multichain-Architektur von Polkadot
Polkadot begegnet dieser Problematik mit einem neuen Konzept. Im Mittelpunkt steht dabei die sogenannte Relay Chain, die das Herzstück von Polkadot ist und die Sicherheit des Netzwerkes gewährleistet. An diese Relay Chain können weitere Blockchains angeschlossen werden, auf denen parallel Transaktionen ablaufen können. Diese angeschlossenen Blockchains, die auch als Parachains bezeichnet werden, sind letztlich unabhängig können auf multiple Use Cases ausgerichtet sein, beispielsweise im Bereich Decentralized Finance (DeFi).
Interoperabilität im Fokus
Der Clou ist nun aber, dass Transaktionen auf den angeschlossenen Parachains nicht nur parallel ablaufen können. Gleichzeitig können die angeschlossenen Parachains über die Verknüpfung mit der Relay Chain auch miteinander kommunizieren bzw. interagieren. Oder anders ausgedrückt: Polkadot ist letzten Endes ein Netzwerk, das die Interoperabilität multipler Blockchains ermöglicht. Dies geht sogar so weit, dass über spezielle Parachains, die als Brücken bzw. Bridges fungieren, eine Anbindung von Polkadot an weitere Netzwerke, wie zum Beispiel Ethereum, ermöglicht wird.

Parachain-Auktionen stehen noch aus
Zur Wahrheit gehört aber auch: Das Multichain-Konzept von Polkadot existiert heute nur auf dem Papier. In der Roadmap von Polkadot wird die Anbindung von Parachains aktuell als nächster Schritt angegeben. Um die Qualität des Netzwerkes zu sichern, ist die Anzahl der Parachains übrigens auf etwa 100 begrenzt. Diese sollen in speziellen Auktionen verlost werden, wobei Besitzer des DOT-Coins über ein temporäres Einsetzen ihrer Coins mitbestimmen, welches Projekt einen Parachain-Slot erhält.
Das Prinzip der Parachain-Auktionen ist auf Polkadot noch nicht angelaufen, wird jedoch aktuell bereits auf Kusama, dem experimentellen Schwester-Netzwerk von Polkadot, getestet.
Welchen Wert hat Polkadot?
Das technologische Konzept von Polkadot ist zweifellos innovativ – auch wenn es noch am Anfang steht. Aber welchen Wert kann man diesem Konzept beimessen?
Diese Frage lässt sich im Kryptobereich natürlich nur schwer beantworten. Polkadot besitzt keine Assets und verkauft keine Produkte – es ist am Ende vor allem eine Technologie und eine Vision.
Und diese Vision zieht Investoren und Spekulanten gleichermaßen an. Das zeigt ein Blick auf die Kursentwicklung von DOT, dem Token von Polkadot.
Marktkapitalisierung von über $ 14 Mrd.
Der Kurs von DOT bewegt sich aktuell rund um die Marke von $ 14,-. Bei ca. 1 Mrd. Token, die im Umlauf sind, kommt DOT damit auf eine Marktkapitalisierung von ca. $ 14 Mrd. und hat sich damit fest in den Top 10 der Kryptowährungen etabliert. Für ein Konzept, das ein weiten Teilen noch auf dem Papier besteht, sind $ 14 Mrd. zweifellos eine stolze Summe – gleichzeitig erreicht Polkadot damit aktuell aber nur einen Anteil von rund 1% am gesamten Kryptomarkt.
Jetzt in Polkadot investieren?
Natürlich stellt sich hier die Frage, ob es sich lohnt, in Polkadot zu investieren? Und das ist sicherlich auch eine Frage der Perspektive:
Klarer Abwärtstrend in den letzten Monaten
Wenn wir uns die eher kurzfristige Kursentwicklung von Polkadot in den letzten Wochen anschauen, ergibt sich ein vernichtendes Bild. Der Absturz des Bitcoin in den letzten Wochen hat auch DOT in den Abgrund gerissen. Stand der Kurs Mitte Mai noch bei rund $ 50,-, stehen wir heute mehr als 70% tiefer.
Ist das damit der Boden erreicht? Diese Frage lässt sich aktuell kaum beantworten, da die Entwicklung der Krypto-Kurse immer auch ein extrem starkes psychologisches Element aufweist.
Klar ist aber: Wenn Bitcoin sich in den nächsten Monaten wieder erholt bzw. stabilisiert, wird der Kurs von DOT mit großer Wahrscheinlichkeit auch steigen. Hält Bitcoin seinen Abwärtstrend bei, sind DOT-Kurse im Bereich von $ 10,- und tiefer ein absolut realistisches Szenario.
Die langfristige Perspektive
When in doubt, zoom out, so ein beliebter Tipp im Kryptobereich. Und in der Tat hellt sich das Bild von Polkadot erheblich auf, wenn man eine langfristigere Perspektive einnimmt. So stand der Kurs vor etwa 1 Jahr noch bei knapp $ 2,5 – oder anders ausgedrückt: Wer vor etwa 1 Jahr in Polkadot investiert hat, hat seinen Einsatz mehr als verfünffacht.
Wer eine etwas langfristigere Investment-Perspektive einnimmt und vor allem auch an den langfristigen Erfolg von Polkadot glaubt, kann bei den aktuellen Preisen also gut zugreifen – und im Worst Case durch Dollar Cost Averaging seinen Einstiegspreis senken.
Denn zweifellos gehört Polkadot zu jenen Projekten, die auch einen langfristigen Bärenmarkt überleben werden. Und die Vergangenheit hat gezeigt, dass genau diese Projekte in einem Bullenmarkt häufig ihre bestehenden Hochstände noch einmal deutlich übertreffen. Auch für Polkadot gibt es heute bereits Prognosen, die von einem dreistelligen Preis ausgehen. Natürlich sollten entsprechende Prognose immer mit der notwendigen Vorsicht genossen werden – aber möglich, dass auch anstehenden Parachain-Auktionen die Nachfrage nach DOT in näher Zukunft noch einmal deutlich antreiben werden.
Vorteil: Proof of Stake
Ein Vorteil für langfristige Investoren ist sicherlich der Proof of Stake-Mechanismus von Polkadot. So werden Investoren, die ihre Token anlegen, belohnt. Je nach Staking Plattform ist hier eine Rendite von mehr als 10% pro Jahr möglich. Dies kann das Warten auf den nächsten Bullenmarkt zweifellos erleichtern.
Fazit
Polkadot hat Substanz und ist in meinen Augen eines der aktuell spannendsten Projekte im Kryptomarkt. Ein wichtiger Aspekt dabei ist: Polkadot verfolgt nicht nur einen integrativen Ansatz, sondern bietet damit vor allem auch eine Lösung für mehr Interoperabilität an. Das ist wichtig und kann die Adaption von Polkadot und Krypto im allgemeinen stärken. Auch wenn Polkadot aktuell noch am Anfang einer Reise steht, hat sich heute bereits ein Ökosystem um Polkadot entwickelt, das nahezu täglich wächst.
Overview of @Polkadot Ecosystem V2021.06 $DOT $KSM #Polkadot #Kusama #Rococo #parachain #crowdloan @PolkaWarriors_ @DotMarketCap_ pic.twitter.com/AmtUc1fgxM
— PolkaProject (@polkaprojectcom) June 10, 2021
Als Investment leidet Polkadot an den typischen Krypto-Krankheiten: Wir sehen eine Spekulations-Wut, die den Preis in den ersten Monaten des Jahres massiv befeuert hat. Die starke Abhängigkeit vom Bitcoin hat den Kurs dann wieder nach unten gerissen. Also die typische Volatilität von Altcoins bzw. Kryptowährungen. Wie man mit diesen Kursschwankungen umgehen kann, habe ich übrigens hier beschrieben.
Wer über ein Investment in Polkadot nachdenkt, sollte sich ausführlich über Chancen und Risiken informieren – und nur das investieren, was er auch zu verlieren bereit ist.
*** Affiliate Link ***
Du suchst eine Möglichkeit, in Polkadot und zahlreiche weitere Kryptowährungen zu investieren? Ich selbst investiere fast ausschließlich über Binance in Kryptowährungen und kann die Exchange empfehlen. Über folgenden Link erhältst du 10% Rabatt auf Trading-Gebühren und unterstützt zudem diese Seite.
Was haltet ihr von Polkadot oder Altcoins im Allgemeinen? Ist das alles nur ein Hype, der in der Versenkung verschwinden wird? Oder lohnt sich in euren Augen das Risiko? Ich bin gespannt auf eure Kommentare und Meinung!
Pingback: Altcoins im Fokus: Jetzt investieren in Polkadot? – FinanzFeed