Coca Cola – kaum eine Marke ist weltweit so bekannt, wie die Brause aus Atlanta, Georgia. Aber lohnt sich auch ein Investment in die Coca Cola-Aktie? Was man von der Aktie erwarten kann und warum ich in den letzten Monaten verstärkt in Coca Cola investiert habe, erfährst du im folgenden Artikel.

Eigentlich sollte es eine Medizin werden

Eine Medizin gegen Kopfschmerzen, Müdigkeit und Depressionen — das war es, was der Pharmazeut John Stith Pemberton im Mai 1886 eigentlich entwickeln wollte, als er ein Gebräu aus Wein, Kolanüssen, Damiana und Cocablättern herstellte. Und wahrscheinlich wäre auch das ein gutes Geschäft geworden. Vielleicht wäre sein Unternehmen heute sogar eines der führenden Pharmaunternehmen. Auch der Schweizer Krebsspezialist Roche, der heute zu den größten Pharmaunternehmen der Welt zählt, startete ja mit einem einfachen Hustensaft. 

Aber tatsächlich kam es anders. Pemberton musste seine Rezeptur schon wenig später verkaufen, vermutlich um seine Morphiumsucht zu finanzieren. Und schon 1888 verstarb er. Seine Rezeptur lebte jedoch weiter und gelangte über Umwege an den Apotheker Asa Griggs Candler. Für etwas mehr als $ 2000,- erwarb er die Rechte an dem Gebräu, das er zunächst mit Soda vermischt als Medizin verkaufte. Heute ist die Rezeptur, die immer wieder angepasst wurde, streng geheim und steht für eine der US-amerikanischen Erfolgsgeschichten schlechthin. Natürlich wisst ihr längst, wovon die Rede ist: Wir sprechen von Coca Cola. 

So viel mehr als ein Getränk

Und ganz klar: Coca Cola ist heute mehr als nur ein Getränk. Coca Cola ist eine amerikanische Ikone, Coca Cola ist ein Lebensgefühl. Der Künstler Andy Warhol hat den ikonischen Charakter von Coca Cola schon in den 1960ern  in einem zeitlosen Gemälde einen Ausdruck verliehen. 

Andy Warhol - Green Coca Cola Bottles 1962

„Du sitzt vor dem Fernseher und siehst Coca-Cola, und du weißt, dass der Präsident Coke trinkt, dass Liz Taylor Coke trinkt, und denkst daran, dass auch du Coke trinken kannst. Eine Coke ist eine Coke, und mit keinem Geld der Welt kannst du dir eine bessere Coke kaufen als die, die der Penner an der Ecke gerade trinkt. Alle Cokes sind gleich und alle Cokes sind gut. Liz Taylor weiß es, der Präsident weiß es, der Penner weiß es und du weißt es.“

Andy Warhol

Und genau das verleiht Coca Cola auch einen Wert, der über den eigentlichen Wert des Unternehmens und Verkaufszahlen hinausgeht. So kommt beispielsweise Interbrand in seinem Best Global Brands Report 2020 zu dem Ergebnis, dass die Marke Coca Cola infolge der Covid-19-Pandemie zwar rund 10% an Wert verloren hat. Gleichzeitig listen sie Coca Cola aber immer noch unter den Top 10 der weltweit wertvollsten Marken.

In Coca Cola investieren

Okay, eine starke Marke ist Coca Cola zweifelsohne. Aber wie sieht es mit dem Unternehmen hinter der Marke aus. Lohnt sich ein Investment in The Coca Cola Company (WKN: 850663)? Genau mit dieser Frage wollen wir uns nun beschäftigen — und werfen dafür zunächst einen Blick auf das Geschäftsmodell. 

Mehr als nur Coke

The Coca Cola Company ist heute vom Umsatz her — hinter PepsiCo Inc. (WKN: 851995) und dem Bierbrauer Anheuser-Busch InBev (WKN: A2ASUV) — das drittgrößte Getränkeunternehmen der Welt. Da PepsiCo seinen Umsatz jedoch nicht nur mit Getränken erzielt, ist Coca Cola damit gleichzeitig das weltweit größte Unternehmen, das sich auf nicht-alkoholische Getränke fokussiert.

Weltweit größte Getränkeunternehmen nach Umsatz 2020

Logo PepsiCo
$ 0 Mrd.
Logo AbInBev
$ 0 Mrd.
Logo Coca Cola
$ 0 Mrd.
Logo FEMSA
$ 0 Mrd.
Logo Heineken
$ 0 Mrd.

Rund 200 Marken im Portfolio

Und auch wenn das Unternehmen die größten Umsätze mit dem gleichnamigen Getränk erzielt, ist Coca Cola heute weit mehr als nur Coke. Obwohl Coca Cola sein Portfolio in den letzten Jahren deutlich fokussierter aufgestellt hat, vertreibt es heute immer noch mehr als 200 Marken. 

Diese lassen sich in die Segmente Soft Drinks, Wasser & Hydrations, Säfte, Tee und mittlerweile auch Kaffee unterteilen.  So hat The Coca Cola Company beispielsweise im August 2018 den britischen Kaffehausbetreiber Costa Coffee übernommen und baut diese Marke weltweit — und seit Ende des letzten Jahres auch in Deutschland — gezielt aus.

Die Franchise-Strategie

Coca Cola vertreibt sein Portfolio dabei mittlerweile primär als Franchise-Unternehmen. Das bedeutet: Coca Cola verdient sein Geld vor allem mit dem Verkauf von Lizenzen. Das Unternehmen selbst liefert dabei nur ein Konzentrat für die Getränke — die Abfüllung, der Verkauf und der Vertrieb erfolgt hingegen durch lokale Firmen in genau abgegrenzten Gebieten. Der Vorteil liegt auf der Hand: Durch das Franchise-Modell lagert Coca Cola die kostenintensiven Produktionsschritte aus — und steigert so die eigene Gewinnmarge.

Coca Cola - Erholung vom Corona-Einbruch

Werfen wir nun aber einen Blick darauf, welche Umsätze Coca Cola mit seinem Geschäftsmodell weltweit erzielt. Und hier zeigt sich schon: Corona und die Folgen weltweiter Lockdowns sind an dem Getränkekonzern nicht spurlos vorbeigegangen. 

Kein Wunder, erzielt Coca Cola einen beträchtlichen Teil seiner Einnahmen doch auch über den Verkauf in Restaurants, Stadien, Kinos und anderen öffentlichen Einrichtungen. Und genau diese waren ja bekanntlich über Monate geschlossen. So sanken die Umsätze von Coca Cola nach eigenen Angaben im vergangenen Geschäftsjahr um rund 11% von rund $ 37,27 Mrd. auf knapp $ 33 Mrd. Der Netto-Gewinn sank um den gleichen Prozentsatz von $ 8,985 Mrd. auf $ 7,768 Mrd.

Coca Cola-Aktie - Umsatz & Gewinne

Gleichzeitig zeichnet sich bei Coca Cola jedoch bereits seit Monaten eine klare Erholung ab. Das zeigen auch die Zahlen, die der Konzern vor wenigen Tage für das 2. Quartal 2021 vorgelegt hat. Der Umsatz von Coca Cola kletterte gegenüber dem Vorjahreszeitraum um über 40% auf $ 10,129 Mrd. — gleichzeitig stieg auf der Netto-Gewinn um fast 50% auf $ 2,624 Mrd. 

Diese enormen Wachstumsraten sind natürlich mit Vorsicht zu genießen, da gerade das 2. Quartal 2020 den größten Corona-Einbruch verzeichnete. Dennoch bestätigen die jüngsten Zahlen den grundsätzlichen Erholungskurs des Unternehmens aus den letzten Quartalen. 

Positiver Ausblick in die Zukunft

Entsprechend positiv blickt auch das Management in die Zukunft: Coca Cola erwartet nach eigenen Angaben aktuell ein organisches jährliches Wachstum von etwa 12 bis 14%. Damit ist Coca Cola sicherlich keine Wachstumsrakete — aber zweifellos ein Unternehmen mit einer gesunden Perspektive. 

Lohnt sich ein Investment in die Coca Cola-Aktie?

Lohnt sich aber nun das Investment in The Coca Cola Company (WKN: 850663)? Nun ja, das hängt natürlich von deiner Erwartung ab. Denn klar ist: Auch in Hinblick auf den Aktienkurs ist Coca Cola absolut keine Rakete. Wer hohe Kursgewinne erwartet und den Markt schlagen möchte, sollte sicherlich in andere Werte als Coca Cola investieren. 

Der Blick auf die langfristige Kursentwicklung zeigt jedoch auch: Wer vor ziemlich genau 10 Jahren in Coca Cola investiert hat, kann sich heute — trotz Corona-Crash — über Kursgewinne von mehr als 70% freuen.  

Coca Cola – Der Dividendenkönig

Hinzu kommt natürlich auch die Dividende, die Coca Cola 4x im Jahr an seine Aktionäre auszahlt. Zugegeben: Mit einer jährlichen Dividendenrendite von aktuell etwa 3% zählt Coca Cola hier nicht unbedingt zu den Hochdividenden-Werten. Dafür ist die Dividende von Coca Cola jedoch nicht nur konstant, sie wird zudem seit mittlerweile fast 6 Jahrzehnten jährlich moderat gesteigert. Damit reiht sich Coca Cola auch in den erhabenen Kreis der Dividendenkönige ein.  

Immer etwas teuer

Als Investments war mir Coca Cola lange Zeit ein wenig zu teuer. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das in den letzten Jahren regelmäßig um die 30 herum pendelte, war die Coca Cola-Aktie de facto auf einem ähnlichen Niveau wie beispielsweise die Aktie von Microsoft (WKN: 870747). Und daraus möchte ich keinen Hehl machen: Ein Investment in Microsoft finde eindeutig spannender als mein Geld in Coca Cola zu stecken. 

Coca Cola-Aktie als Corona-Schnäppchen

Mit dem Corona-Crash im vergangenen Jahr ist die Coca Cola-Aktie dann jedoch ein gutes Stück zurückgekommen. Tatsächlich verlor die Aktie im Frühjahr 2020 innerhalb weniger Wochen rund 40% an Wert. Und bis heute notiert sie mit einem aktuellen Wert von etwa € 48,- noch immer mehr als 10% unter dem Vor-Corona-Höchststand. 

Klar, auf das KGV hat das keinen wirklichen Einfluss gehabt — denn zusammen mit dem Kurs brachen ja auch die Gewinne ein. Wenn wir jedoch davon ausgehen, dass sich das Geschäft von Coca Cola erholen wird, war der Aktienkurs von Coca Cola in den letzten Monaten für ein langfristiges Investment im historischen Vergleich doch ziemlich attraktiv.

Meine Investments in die Coca Cola-Aktie

So habe auch ich mich nach dem Abverkauf im Frühjahr dafür entschieden, Coca Cola als langfristiges Basisinvestment in mein Depot aufzunehmen. Konkret habe ich in den letzten Monaten immer wieder in Coca Cola investiert und so meine Position kontinuierlich ausgebaut. So habe ich zuletzt Mitte Juni noch einmal 30 Anteile à jeweils € 45,73 in mein Depot gelegt. 

Insgesamt komme ich so aktuell auf 100 Coca Cola-Aktien in meinem Depot. Unter den Einzelaktien kommt Coca Cola damit mittlerweile auf einen Depot-Anteil von etwa 4,35% — und ist aktuell mein siebtgrößtes Aktien-Investment. 

Damit ist Coca Cola in meinem Depot auch aktuell etwas höher gewichtet, als es meinem Ziel entspricht. Bevor ich die Coca Cola-Position weiter ausbaue, werde ich daher zunächst wieder in andere, eher wachstumsorientierte Werte investieren. Langfristig kann ich mehr aber sehr gut vorstellen, dass weitere Coca Cola-Aktien den Weg in mein Depot finden werden. Denn am Ende ist The Coca Cola Company ein Qualitätsunternehmen – und die Coca Cola-Aktie bringt mir bei einem überschaubaren Risiko in jedem Fall mehr als mein Festgeldkonto.

Coca Cola Co.
WKN: 850663

investors.coca-colacompany.com

Im Finanz Cowboy Depot seit 3/2020

Was haltet ihr von Coca Cola? Ein sicheres Basisinvestment mit Dividendenbonus — oder doch etwas zu langweilig und eine Renditebremse? Bin gespannt auf eure Meinung und freue mich auf Kommentare!

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Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Jürgen

    Ganz klar: Basisinvestment, das in jede Depot passt. Grüße vom Jürgen

    1. Danke, Jürgen! Sehe ich tatsächlich ähnlich. Bzw.: Ich habe lieber mein Geld in Coca Cola-Aktien als auf meinem Festgeldkonto 🙂

      Gruß vom FinanzCowboy