Die Facebook-Aktie ist mein zweiter größerer Einzelkauf im Februar 2021. Wieder ein Nachkauf. Warum ich das Unternehmen als Investment so interessant finde und was Facebook mit einem schlafenden Riesen gemeinsam hat, erfährst du im folgenden Artikel.

Nachkauf im Februar: Facebook-Aktie

Der zweite Einzelkauf im Februar 2021 ist eingetütet. Nachdem ich Anfang des Monats bereits mein Investment in das chinesische e-Commerce Unternehmen JD.com (WKN: A112ST) erhöht hatte (hier zum Artikel), habe ich auch jetzt wieder auf der eher Wachstums-orientierten Seite zugeschlagen. Konkret habe ich meine Anteile an dem Social Media-Giganten Facebook Inc. (WKN: A1JWVX) erhöht. 

Am 19. Februar 2021 wanderten 8 weitere Anteile von Facebook zu jeweils € 219,85 in das Finanz Cowboy Depot. Zugegebenermaßen habe ich nicht unbedingt den besten Zeitpunkt erwischt. Am gleichen Tag fiel die Aktie noch weiter auf etwa € 216,-. Da ich Facebook jedoch langfristig halten möchte, ist mir das letzten Ende aber ziemlich egal. 

Mit dem Nachkauf macht, Facebook in meinem Depot einen ordentlich Sprung nach vorne. Mit einem Anteil von etwa 4,2% an meinen Investments in Einzelwerte reiht sich Facebook nun auf Platz  6 ein. Damit liegt das Facebook noch ein gutes Stück hinter Tencent (WKN: A1138D) mit etwa 5,5% Depot-Anteil und  knapp vor Novartis (WKN: 904278) mit 3,95%. Letzten Titel hatte ich in diesem Jahr ebenfalls bereits nachgekauft – hier zum entsprechenden Artikel. Mit dieser hohen Gewichtung von Facebook kann ich sehr gut leben. Tatsächlich habe ich sogar vor, diese Position durch weitere Investments noch weiter aufzustocken.

Warum denn ausgerechnet die Facebook-Aktie?

Ja, ja … ich weiß es doch auch selbst. So richtig spannend ist Facebook als Investment nicht — zumindest auf den ersten Blick. Irgendwie hat das 2004  in Cambridge, Massachusetts, gegründete Unternehmen mittlerweile etwas von einem Basisinvestment. Und auch ich hatte mir lange überlegt, ob ich mir nicht lieber eine ganz neue Aktie ins Depot lege. So eine junge, dynamische Wachstumsrakete, die die Welt noch im Sturm erobern kann. 

Warum es – zumindest in diesem Monat – dann doch nur Facebook wurde, hat 2 einfache Gründe:

  1. Ich habe mir für das Jahr 2021 das Ziel gesetzt, primär bestehende Positionen weiter auszubauen. Bei den meisten Aktien in meinem Depot habe ich noch lange nicht die angestrebte Zielgröße erreicht. Und Facebook stand hier weit oben auf der Nachkauf-Liste. Auch wenn der aktuelle Nachkauf vom Zeitpunkt nicht ganz optimal ist,  komme ich meiner angestrebten Zielgröße zumindest ein Stückchen näher.
  2. Mit einer Marktkapitalisierung, die mittlerweile bei gut $ 750 Mrd. liegt, mag Facebook vielleicht nicht mehr so dynamisch wirken. Aber ich kann euch versichern: Das ist ein Trugschluss. Facebook wächst enorm — und das seit Jahren. Und gleichzeitig hat Facebook etwas von einem Riesen, der noch gar nicht so richtig erwacht ist. Wenn das Unternehmen all sein Potential noch weiter erschließt, wird die Wachstumsstory bald schon ein ganz anderes Level erreichen. Dazu aber später mehr im Artikel.

Facebook: Eine Social Media-Wachstumsstory

Schauen wir uns lieber zunächst einmal die Zahlen von Facebook an. Hier trifft es sich gut, dass das Unternehmen erste Ende Januar die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2020 präsentiert hat. Facebook verdient sein Geld bislang fast ausschließlich mit Advertising bzw. Werbung, die sie über ihre Social Media-Plattformen ausspielen. Und im Bereich Social Media ist das Unternehmen in Hinblick auf die Marktanteile weiterhin unangefochten auf Platz 1. 

Alleine die Plattform Facebook kommt gemäß GlobalStats aktuell auf einen weltweiten Market-Share von fast 70%. Und liegt damit meilenweit vor der Konkurrenz – und auch weit vor der eigenen Plattform Instagram, die Facebook 2012 für knapp $ 1 Mrd. übernommen hatte.

Größte Soziale Netzwerke 2021

Facebook, Instagram und Co. – Nutzerzahlen steigen

Was dabei besonders wichtig ist: Die Plattformen wachsen weiter. Nach eigenen Angaben nutzen Ende 2020 weltweit rund 3,3 Mrd. Menschen die Social Media Plattformen und den Messenger-Dienst WhatsApps mindestens einmal pro Monat. Das sind rund 400 Mio. Menschen mehr, als noch vor einem Jahr. 

Alleine die monatlichen Nutzer der Plattform Facebook sind innerhalb eines Jahres um rund 300 Mio. gestiegen. Das entspricht fast der gesamten Bevölkerung der USA. Positiv ist dabei auch, dass Facebook dabei weiterhin auch in Nordamerika und Europa wächst — auch wenn der Großteil der Nutzer mittlerweile aus dem asiatischen Raum und dem Rest der Welt stammt. 

Facebook: Die Cash-Maschine

Als Investoren interessiert uns natürlich vor allem: Wieviel verdient Facebook nun mit seinen Milliarden Nutzern? Und hier ist die Antwort klar: Facebook ist eine absolute Cash-Maschine – jeder neue Nutzer spült Geld in die Kassen des Unternehmens.

Gemäß der jüngst präsentierten Unternehmenszahlen kam Facebook im vergangenen Jahr auf Umsätze von fast $ 86 Mrd. Obwohl die COVID-19-Pandemie sich zunächst auch negativ auf den Werbemarkt auswirkte, konnte Facebook seinen Umsätze damit gegenüber dem Vorjahr um mehr als 20% steigern. 

Nettogewinn steigt um über 5o%

Noch deutlich stärker präsentiert sich Facebook, wenn wir uns die Gewinne anschauen. Der operative Gewinn stieg im vergangenen Jahr um 36% auf rund $ 32,67 Mrd. Der Nettogewinn innerhalb eines Jahres sogar um sagenhafte 58% auf $ 29,14 Mrd. Trotz Corona setzt Facebook damit seine positive Geschäftsentwicklung aus den vergangen Jahren eindrucksvoll fort.

Wie schlägt sich die Facebook-Aktie?

Schauen wir uns nun den Aktienkurs genauer an. Auch wenn die Facebook-Aktie zweifellos nicht ganz so gradlinig verläuft, wie beispielsweise der Kurs von Microsoft (WKN: 870747), ist das Ergebnis auf längere Sicht doch überaus positiv. Allein im vergangenen Jahr hat die Aktie – trotz Corona-Crash – mehr als 30% an Wert gewonnen. Trotz Rückschlägen hat sich der Kurs der Aktie seit Ende 2012 mehr als verzehnfacht.

Wie andere Tech-Aktien weist der Kurs der Facebook-Aktie nach dem Post-Corona-Crash-Run seit ein paar Monaten einen gewissen Seitwärtstrend auf. Der Kurs pendelt schon seit einigen Monaten zwischen etwa $ 245,- und $ 290,-. Mit aktuell rund $ 260,- liegt die Aktie momentan rund 15% unter dem All Time High, das im August des vergangenen Jahres bei knapp über $ 300,- erreicht wurde. 

Auch wenn die jüngsten Quartalszahlen die Erwartungen der meisten Analysten übertroffen haben, konnte auch dies die Aktie nicht aus ihrer aktuellen Lethargie herausholen. Dazu mag vor allem aber auch beigetragen haben, dass Facebooks Gründer Mark Zuckerberg sich eher verhaltenen in Hinblick auf die Entwicklung in 2021 geäußert hat.  

Gar nicht mal so teuer! Facebook-Aktie im FAANG-Vergleich

Das Geschäftsjahr 2020 hat die Facebook-Aktie mit einem Kurs von rund $ 275,- abgeschlossen. Angesichts der 2020er Ergebnisse kommt sie damit auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 26,7. Das ist zweifellos nicht günstig — aber die Aktie lag in der Vergangenheit regelmäßig deutlich über der 30er Marke. Aufgrund der aktuellen Schwächephase ist das KGV momentan sogar noch ein wenig niedriger. 

Der Vergleich mit der FAANG-Peergroup, also mit Amazon (WKN: 906866), Apple (WKN: 865985), Netflix (WKN: 552484) und Google bzw. Alphabet (WKN: A14Y6F), hat in meinen Augen nur eine begrenzte Aussagekraft. Zu unterschiedlich sind zum Teil die Business-Modelle der einzelnen Unternehmen. 

Dennoch zeigt sich auch hier: Facebook liegt im eher günstigen Bereich. Gerade Aktien wie Amazon und Netflix weisen hier doch erheblich höhere KGVs auf. Das ist zum Teil traditionell bedingt – liegt aber natürlich auch maßgeblich daran, dass beide Werte im vergangenen Jahr deutlich stärker zugelegt haben, als Facebook. Dennoch: Wer eine vergleichsweise günstige FAANG-Aktie haben möchte, macht mit Facebook aktuell sicher keinen Fehler.

Facebook-Aktie im FAANG-Vergleich auf Basis der Geschäftszahlen 2020

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Logo Amazon
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Facebook: Ein schlafender Riese?

Besonders interessant ist Facebook in meinen Augen jedoch als Investment, da das Unternehmen momentan sein enormes Potential noch gar nicht komplett ausschöpft. Facebook wirkt hier so ein wenig, wie ein schlafender Riese, der gerade erst aufwacht. So erzielt Facebook seine Einnahmen aktuell fast ausschließlich mit Werbung. Das könnte sich jedoch schon bald ändern — denn auch Facebook stößt zunehmen in neue Business-Bereiche vor. 

Online-Handel: Facebook Marketplace & Instagram Shopping

Im vergangenen Jahr hat Facebook einen überaus vielversprechenden Vorstoß in Richtung Online-Handel unternommen. Über Facebook Marketplace und Instagram Shopping können Nutzer direkt ihre Waren verkaufen – und natürlich über das Netzwerk ihre Shops bewerben. Mit seinem User-starken Netzwerk tritt Facebook hier in direkte Konkurrenz zu etablierten Anbietern wie zum Beispiel Amazon – und sollte weitere Werbeeinnahmen generieren. 

Finanzen: WhatsApps Pay & Diem

Interessanter ist aber fast schon der Vorstoß von Facebook in Richtung Finanzwelt. 2014 hatte Facebook für fast $ 20 Mrd. WhatsApp übernommen – bislang wird Messenger-Dienst jedoch kommerziell genutzt. Bereits im vergangenen Jahr hatte Facebook Versuche unternommen, WhatsApps für Finanz-Transaktionen in Brasilien aufzubauen (WhatsApp Pay). Ende letzten Jahres kündigte Facebook an, das System nun breit in Indien ausrollen zu wollen. Mit an Bord: Die fünf größten Banken Indiens (hier). 

Gleichzeitig arbeitet Facebook weiterhin an der Einführung einer eigenen digitalen Währung – mittlerweile unter dem Namen Diem. Ähnlich wie andere Kryptowährungen basiert auch Diem auf der Blockchain-Technologie. Im Gegensatz zu Bitcoin & Co. handelt es sich jedoch um einen Stable-Coin, d.h. der Wert bleibt weitgehend stabil. Deutlich wird: Facebook verfolgt konsequent den Plan, ein eigenes Finanz-Ökosystem innerhalb der eigenen Plattformen einzurichten – und erschließt sich damit ganz neue Businessmöglichkeiten.

Virtual Reality: Oculus

Zuletzt sei auch noch Oculus VR erwähnt. Den Hersteller von Virtual-Reality-Hardware hatte Facebook ebenfalls 2014 für rund $ 2 Mrd. übernommen. Bislang fristet der Virtual Reality Markt noch eine Art Nischendasein – und auch der Verkauf der Brillen ist sicher noch kein Massenmarkt. Aber zweifellos ein Wachstumsmarkt (hier auch mein Artikel zu disruptiven Technologien). Laut einer Prognose soll der Umsatz mit Virtual Reality sich in den nächsten 3 Jahren etwa verdoppeln. Gleichzeitig hat Facebook im Jahr 2019 mit Beat Games ein Entwicklerstudio für Virtual Reality Games übernommen und in Oculus integriert. 

Facebook Inc.
WKN: A1JWVX
www.investor.fb.com

Zurück im Finanz Cowboy Depot seit 9/2020

 

In meinen Augen ist Facebook ein spannendes Unternehmen, das durch dynamisches Wachstum überzeugt und den Zenit seiner Möglichkeiten noch lange nicht erreicht hat. Andererseits ist auch dieses Investment nicht ohne Risiko: Das Unternehmen steht regelmäßig in der Kritik. Regulierung ist ein großes Thema und eine Zerschlagung steht regelmäßig im Raum. Unterm Strich überwiegen meines Erachtens jedoch die Chancen. 

Aber nun zu euch: Was haltet ihr von meinem Nachkauf? Hat Facebook die besten Zeiten bereits hinter sich oder startet der Riese jetzt erst richtig durch? Ich freue mich auf eure Meinung und Kommentare!

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