Diese Problematik ist natürlich auch dem Ethereum-Netzwerk bewusst. Und ein Vorteil der dezentralen Governance ist es, dass die Community Vorschläge für Veränderungen, sogenannte Ethereum Improvement Proposals (EIPs), einbringen kann. Mehrere dieser Veränderungen wurden nun mit dem London Hard Fork implementiert.
Im Fokus: EIP-1559
Besondere Aufmerksamkeit hat dabei das EIP-1559 erhalten. Dieses soll dazu beitragen, die Transaktionsgebühren kontrollierbarer zu machen und sie im Idealfall auch zu senken. Ganz konkret führt EIP-1559 eine neue Gebührenstruktur ein.
Bislang war es nämlich so, dass diejenigen Nutzer von den Minern bevorzugt wurden, die bereit waren, höhere Transaktionsgebühren zu bezahlen. Und dieses System hat sich doch ziemlich hochgeschaukelt und so auch entscheidend dazu beigetragen, dass die Transaktionsgebühren für alle Nutzer explodiert sind.
Mit EIP-1559 wurde nun eine Grundgebühr eingeführt, die sich flexibel an der Auslastung des Netzwerks orientiert. Zwar können Transaktionen nach wie vor durch zusätzliche Gebühren (Tipps) beschleunigt werden, doch der Wettkampf um die schnellsten Transaktionen findet nicht mehr auf dem Rücken aller Nutzer statt. Oder anders ausgedrückt: EIP-1559 gibt Nutzern die Sicherheit, dass sie nicht mehr als die Grundgebühr für ihre Transaktionen bezahlen müssen – wenn sie denn bereit sind, auf Geschwindigkeit zu verzichten.
Ob dies die Transaktionsgebühren langfristig insgesamt reduzieren wird, sei an dieser Stelle dahingestellt: Aufgrund der hohen Auslastung des Ethereum-Netzwerks in den letzten Wochen, liegen die Transaktionskosten aktuell wieder auf einem sehr hohen Niveau. Die Zukunft wird zeigen, ob sich langfristig eine Reduktion der Kosten bewahrheiten wird.
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